Abwehrkräfte stärken
Früher waren Heilpflanzen für die Menschen die einzigen Heilmittel, die zur Verfügung standen. Ihre Nutzung ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Das Wissen um ihre Wirkung wurde schon in der Antike in vielbändigen Werken festgehalten, im Mittelalter in Klöster ergänzt und seither ständig erweitert.
Gerade mit Heilpflanzen, für Kinder idR. ungefährlich und sehr wirkungsvoll, bietet die Natur uns eine sanftere Therapie, die auch pädagogisch wertvoll ist.
Fit durch die Erkältungszeit
Ein Tee aus Heilpflanzen zum Frühstück ist viel gesünder als Milch oder Kakao. Er unterstützt die natürlichen Heilkräfte des Körpers, regt die Ausscheidung der Gifte bzw. Krankheitserreger über Darm und Niere an und enthält wertvolle Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe.
Gesundes Frühstücksgetränk
Für den täglichen Gebrauch eignet sich sehr gut ein Tee aus Himbeer- und Brombeerblätter. Diese zwei Pflanzen enthalten viel Vitamin C und die wertvollen Flavonoide (Antioxidantien), die unsere Zellen schützen und Immunabwehr stärken.
Die Blätter der echten Brombeere (rubus fruticosus) gehören zu den ältesten bekannten Heilpflanzen, über ihre Wirkung schrieben Theophrast von Eresos, ein berühmter Botaniker aus dem 4. Jh. v. Chr., Pedanios Dioskurides, einer der bekanntesten Ärzte der Antike (1. Jh.) und Arzt und Anatom Galenos von Pergamon (2. Jh.). Die Brombeerpflanzen enthalten adstringierende, antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe, die sich wohltuend auf Verdauung und Darmflora wirken und Blutzucker regulieren. Der Tee aus Brombeerblätter wirkt effektiv bei Entzündungen im Mund-Rachen-Raum, Halsweh, Zahnfleischblutungen und Durchfall.
Die Blätter der Himbeerpflanze (rubus idaeus) sind echte Vitaminbomben (Blätter enthalten mehr Vitamin C als Früchte!), wirken fiebersenkend und entzündungshemmend, stärken die Abwehr und unterstützen die Ausleitung der Toxine aus dem Körper. Da die Himbeerpflanze viele Gerbstoffe enthält, hilft der Tee aus getrockneten Himbeerblättern gut gegen Durchfälle und Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum.
Ein Tee aus Brombeer- und Himbeerblätter schmeckt wie schwarzer Tee, ist gerade für Kinder sehr bekömmlich und kann das ganze Jahr über getrunken werden. Im Winter kann man in die Teemischung noch Lindenblüten hinzufügen zur Vorbeugung gegen Erkältungen und im Sommer Hagebutten (ohne Kern) zur Erfrischung. Es gibt keine Gegenanzeigen, keine Nebenwirkungen, und es ist keine Überdosierung möglich.
Teezubereitung
Teemischung aus eigener Herstellung
Eine Himbeer-Brombeer-Mischung kann man ganz leicht selber machen und sich für ein ganzes Jahr versorgen. Die Blätter werden im Frühjahr (Mai – Anfang Juni) gesammelt, wenn sie noch ganz jung und zart, aber voll ausgereift sind.
Frische Himbeer- und Brombeerblätter werden im Verhältnis 1:1 gemischt und für c. 3-5 Stunden zum Anwelken ausgebreitet. Die angewelkten Blätter werden dann mit einem Nudelholz zerdrückt, in ein Leinentuch geknotet und für 2-3 Tage an einem warmen Ort aufgehängt. Dann wird die Mischung ausgebreitet und entweder an der Luft (wenn es draußen sehr warm ist) oder im Backofen bei 35-40 Grad und geöffneter Tür getrocknet. Der fertige Tee wird in gut verschließbaren Glas- oder Blechdosen aufbewahrt.
Quellen:
Dr. Marcela Ullmann, Kaurs große Hausapotheke: Heilpflanzen, München 1988, S. 51-52, 67.
Dr. med. H.M. Stellmann, Kinderkrankheiten natürlich behandeln, München 1983, S. 32-33.
Dr. Johannes Gottfried Mayer, Dr. med. Bernhard Uehleke, Pater Kilian Saum OSB, Handbuch der Klosterheilkunde, München 2003, S.68.
Dr. H.P. Dörfler, Prof. Dr. G. Roselt, Heilpflanzen gestern und heute, Berlin 1989, S. 256.
Bildquelle: Fotoaufnahmen der Autorin.